Bedrohte Vielfalt
Mehr als die Hälfte aller Süßwasserfische in Deutschland sind in ihrem Bestand gefährdet.
Die Mehrheit hat seit Jahrzehnten einen Stammplatz auf der Roten Liste der bedrohten Wirbeltiere in Deutschland.
Andere sind aufgrund ihrer akuten Gefährdung erst kürzlich hinzugefügt worden oder die “Karriereleiter” hinaufgeklettert, weil sich ihre Bestandssituation erheblich verschlechtert hat, z. B. Äsche und Karausche (beide Rote Liste 2 = “stark gefährdet”).
Die Gründe für eine Gefährdung sind zahlreich:
- Zerstörung oder Verlust von Lebensraum oder von Laichhabitaten (besonders bei Arten, die auf Kies/steinigem Untergrund laichen)
- einseitige oder komplett fehlende Durchgängigkeit von Fließgewässern durch Wasserkraft- und Stauanlagen, Wehre und andere Querverbauungen
- steigende Verunreinigung von Oberflächengewässern durch Nebenprodukte der Intensivlandwirtschaft wie Gülle, Jauche, Sicker- und Gärsäfte
- Versanden natürlicher Gewässersohlen durch extrem gestiegenen Eintrag von Feinsediment wie Schlamm und Sand
Die Liste ließe sich noch weit fortsetzen.
55 Fischarten
leben in Niedersachsens Fließ- und Standgewässern. Angelvereine hierzulande fördern, schützen und kontrollieren die Bestände zahlreicher bedrohter Arten – und das seit Jahrzehnten.
Neobiota – Invasion unter Wasser
15 weitere Fischarten, so genannte Neozoen, wurden eingeschleppt, ausgesetzt oder haben allein oder als “blinde Passagiere” den Weg in unsere Gewässer gefunden.
Einige von ihnen, wie die Schwarzmundgrundel, sind hoch invasiv, d.h. sie schädigen durch ihre Ausbreitung das Vorkommen heimischer Fischarten.
Wenn Sie nicht-heimische Fische fangen, melden Sie das bitte schnellstmöglich der AVN Geschäftsstelle!
Das gilt im Besonderen für Arten, die Sie nicht bestimmen können.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!