27.08.2019

Fischschutz in Zeiten des Klimawandels

Miriam Staudte und ihr Kollege, Christian Meyer, beide stellv. Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN in Niedersachsen, hatten eine Delegation des AVN in den Landtag eingeladen.

Ziel war der Austausch über aktuelle Probleme der Angler, über Fisch- und Gewässerschutz.

Werner Klasing, Heinz Pyka, Ralf Gerken und Florian Möllers informierten die Politiker über

(1) den Wert der Beschattung von Fließ- und Standgewässern angesichts der bestehenden und noch zu befürchtenden Klimaveränderungen,

(2) die Notwendigkeit, bei der Wasserkraft ein politisches Zeichen zu setzen und den Bau neuer Anlagen zu unterbinden, überflüssige zurückzubauen und alte nachzurüsten mit funktionsfähigen Fischwanderhilfen, sowie über die notwendige Abschaltung bestehender Großanlagen in der Weser zu Zeit intensiver Fischwanderungen,

(3) die Wichtigkeit eines “Aktionsplan Aquatische Lebensräume” der nds. Landesregierung ab 2020, um insbesondere die WRRL mit viel mehr Nachdruck als bisher umzusetzen

(4) die Wichtigkeit eines Wandels in der öffentlichen und insbesondere der behördlichen Wahrnehmung und Wertschätzung von aquatischen Lebewesen, nicht nur Fischen – aktuell angesichts der Diskussion um das Insektensterben, das aquatische Insekten nahezu vollkommen außer acht lässt.

Nicht neu, aber hochaktuell, das Thema Kormoran und hier der Entwurf für die Änderung der Kormoranverordnung.
Ein Entwurf, den der AVN auf keinen Fall mittragen wird. Und der wieder einmal die Frage aufwirft, warum selbst die Oberste Naturschutzbehörde nicht offen ist für Sachargumente und offenbar derart stark vom Vogelschutz dominiert wird, dass Lebewesen  unter Wasser einfach ein geringerer ökologischer Lebens/Stellenwert beigemessen wird.

Über derartige Verfahren, die in der Verbändebeteiligung landen, werden die Parlamentarier übrigens nicht informiert – selbst dann nicht, wenn sie wie Frau Staudte und Herr Meyer in ihrer Partei für die Themen “Umwelt/Agrar (also auch Fischerei)” oder “Naturschutz” zuständig sind.

Auch das Thema “NATURA2000” durfte nicht fehlen mit Blick auf die Verweigerung der Unteren Naturschutzbehörde im LK Osterholz gegen die fachlich begründete Kritik des AVN gegen die geplanten, massiven Angelverbote an der Unteren Wümme.

Vereinbart wurde ein regelmäßiger Informationsaustausch, um sich besser auf politischer Ebene für Fische und Gewässer einsetzen zu können.

Foto: St. Hoffmann, GRÜNE
(v.l.n.r.: Ralf Gerken, Christian Meyer (GRÜNE), Heinz Pyka, Miriam Staudte (GRÜNE), Werner Klasing, Florian Möllers

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