14.10.2015

Werden Fischsterben durch Biogasanlagen bewusst in Kauf genommen?

14. Oktober 2015

reportMünchen berichtete am 13.10.2015:
483 Fischsterben nach Havarien in Biogasanlagen gab es in den letzten fünf Jahren – das sind die behördlich genannten Zahlen aus nur VIER! Bundesländern.

Einige Landesbehörden gaben dem Reporterteam gar keine Auskunft, andere wie Niedersachsen melden nur Zahlen für 2011 und 2012: 39 bekannte Fälle.

1.480 Anlagen gibt es hierzulande, in Bayern sind es sogar 2.330.
Einzeln stehende Gülle- und Jauchebehälter, die ebenfalls ein großes Sicherheitsrisiko darstellen können (s. Fischsterben Venner Mühlenbach im LK Osnabrück u.v.a.m.), sind darin nicht erfasst.

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Foto: F. Möllers

Laut Aussage des Ministerialdirektors im Bundesumweltministerium, Helge Wendenburg, hätten etliche Fischssterben bereits verhindert werden können. Denn seit über einem Jahr lägen Vorschläge seines Hauses vor, wie man Havarien wirksam unterbinden könne. Doch das Landwirtschaftsministerium blockt. Die Vorschläge kämen nicht ins Kabinett zur Abstimmung, solange sich beide Ministerien nicht einigen könnten.

Solche und weitere interessante Fakten haben die Autoren Sebastian Kemnitzer und Fabian Mader für reportMünchen zusammengetragen.
Ein sehenswerter Beitrag, in dem die Verseuchung der Else bei Bruchmühlen im Frühjahr diesen Jahres (wir berichteten) als trauriges Beispiel herhalten muss.

Dazu die Nachricht, dass die lange geplante Düngeverordnung in diesem Jahr nicht mehr kommt und dass nach wie vor über den Bestandsschutz von Altanlagen (Jauche-/Güllebehälter, Biogasanlagen) gestritten wird, die bis heute z.B. ohne Havariewälle betrieben werden dürfen.

Deshalb bitte unbedingt ALLE Gewässerverunreinigen durch landwirtschaftliche Anlagen, inkl. Feldmieten, Gülleausbringung etc. auch an den Landesverband übermitteln.
Wir brauchen solche Daten dringend, um belegen zu können, wie groß die Zahl der Unfälle und das Ausmaß der Schäden wirklich sind!
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!