Fischbestand sehr gut, Angeln schwierig

26. September 2022

Zwei Tage Befischung zwischen Mittellandkanal und Mündung in die Elbe

26. September 2022

Andreas Maday und Matthias Emmrich, Fischereibiologen beim AVN, konnten die Unterstützung ihrer Kollegin, Aylin Aykurt vom befreundeten Anglerverband Hamburg und der neuen FÖJlerin des AVN, Okka Waldeck, gut gebrauchen, als sie in der vergangenen Woche die Fischfauna des Elbe-Seitenkanals (ESK) unter die Lupe nahmen. Es galt, Hunderte von Fischen zu bestimmen, zu messen und zu wiegen und deren Daten in vorbereitete Erfassungsbögen einzutragen.

Außerdem waren einige unserer Fischereiaufseher vor Ort und einzelne Angler. Allen Helfern ein herzliches Dankeschön!

Vom Boot aus und mit einem Elektrofischereigerät befischten die Fischereibiologen die ufernahen Bereiche auf sechs Teilstrecken des AVN-Pachtgewässers. Die letzte Befischung fand 2006 statt. Grund genug, einmal gründlich nachzuschauen, was sich in den vergangenen fünfzehn Jahren unter Wasser getan hat:
“Jede Menge!” berichtet Andreas Maday. “In dieser Zeit sind verschiedene gebietsfremde Fischarten in unsere Gewässer gelangt. Darunter Schwarzmund- und Kesslergrundel, Marmorierte Grundel, Wolgazander, diverse Muschel- und Garnelenarten und viele mehr.”

Die gut 110 km Kanalstrecke seien aber für Angelgäste ohne Ortskenntnisse recht schwer zu befischen. Der Fischbestand sei klasse, aber die Fische zu finden, sei eine Kunst. Man müsse nach Strukturen am Ufer Ausschau halten. Etwa den Übergängen von Steinpackungen zu Bereichen mit Spundwand. Unter Brücken oder – wo es erlaubt ist – in der Nähe von Häfen.

Fischereiaufseher am Kanal berichten von zahlreichen Fällen von Fischwilderei. Die Obrigkeit der Region habe das sehr ernst genommen und Geldbußen bis 4.000 € verhängt und natürlich alles Angelgerät beschlagnahmt.

In den nächsten Wochen werden die Daten der gefangenen Fische ausgewertet. Auch, um Aussagen dazu treffen zu können, inwieweit die Neubürger heimischen Arten möglicherweise Konkurrenz machen. “Wir haben Zandernachwuchs aus vier Jahren im Uferbereich festgestellt. Genauso wie sehr viele kleine Barsche. Die Raubfische im ESK profitieren vom Massenvorkommen der Schwarzmundgrundel, aber auch von Süßwassergarnelen. Sie wachsen hervorragend ab und sind zahlreich vertreten”, zieht Matthias Emmrich als erstes Fazit. Das gelte auch für den Aal, von dem viele und auch große Exemplare gefangen wurden.

Über die Ergebnisse der Auswertung werden wir hier berichten.

Angelkarten für den ESK gibt es hier bei unserem Partner hejfish.

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