29.06.2016

Für Wasserorganismen hoch giftig!

29. Juni 2016

Mit Beschluss von heute hat die EU-Kommission ohne jegliche Auflagen die Zulassung für Glyphosat (Unkrautvernichtungsmittel) verlängert.

Und das, obwohl verschiedene Studien nahelegten, dass ein Krebsrisiko besteht.
Glyphosat und seine Neben- und Abbauprodukte wirken auch beim Menschen toxisch.
Besonders gefährlich sind die so genannten beigefügten “Netzmittel”, hauptsächlich Tallowamin (POEA).
Es steht im Verdacht, das Hormonsystem von Wirbeltieren zu schädigen bis hin zu Erbgutveränderungen. 2011 wurde es vom Bundesministerium für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wegen Gesundheitsbedenken verboten. Trotzdem sind in Deutschland noch mehr als 90 glyphosathaltige Mittel zugelassen.

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Foto: defotoberg / Shutterstock.com

Zur Zulassungsverlängerung äußerte sich heute Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt: “Angesichts der Verdachtsmomente ist diese Zulassungsverlängerung unverantwortlich.” Recht hat sie.

Hintergrund: Agrar-Riese “Monsanto” hat Glyphosat 1974 patentiert und mit dem Produkt “RoundUp” weltweit etabliert.
Mittlerweile produzieren auch Dow und Syngenta Produkte, die Glyphosat entahlten.
Die weltweit eingesetzte Menge betrug 2015 über 825.000 Tonnen, davon knapp 750.000 Tonnen in der Landwirtschaft. In Deutschland wurden 2014 gut 5.300 Tonnen eingesetzt.
Da Glyphosat ein Breitband-Herbizit ist, also unspezifisch alles “Unkraut” (dazu gehört lt. Hersteller z.B. auch Löwenzahn…) vernichtet, hat Monsanto bspw. genetisch veränderte Soja-Pflanzen entwickelt, die “RoudUp Ready” sind, also resistent – das Mittel wirkt bei ihnen nicht. Nahezu 100% der weltweiten Soja-Ernte stammt von solchen gentechnisch veränderten Pflanzen.