13.04.2016

Bestandsexplosion im Rhein außer Kontrolle

14. April 2016

FMO 131010 151736

© Foto: F. Möllers

Endlich berichtet mal wieder eine große Zeitung, hier Die Welt in ihrer gestrigen Ausgabe, über die Grundelinvasion in Deutschland, speziell im Rhein.
Der Bericht bleibt allerdings sehr oberflächlich und hält seinen Lesern zum Beispiel die spannenden Forschungsergebnisse der Kölner Wissenschaftler im Team von Dr. Jost Borcherding vor. Das hat die WAZ 2013 besser gemacht…

Immerhin handelt es sich um die größte und für die Artenvielfalt unserer Gewässer mit Sicherheit gravierendste Wirbeltier-Invasion unserer Zeit!
Was wäre das für ein Aufruhr in der Öffentlichkeit und den Medien, würden Grundeln die Republik auf vier Beinen, mit schickem Pelz und Geheul erobern und auf ihrem “Feldzug” bedrohte Wiesenvögel, possierliche Kaninchen oder geschützte Amphibien aus ihren sorgsam betüdelten Ersatzhabitaten verdrängen… Aber es sind ja nur Fische. Wie gesagt, wir haben es hier mit einer, wenn nicht DER größten tierischen Invasion der Neuzeit zu tun! So recht aussprechen mag das offensichtlich noch niemand…

Unerwähnt bleibt auch, dass Studien aus Nordamerika zeigen, dass die ungebremste Ausbreitung zumindest abgemildert werden kann: durch Grundeljäger wie die Aalquappe. Siehe auch das Quappenprojekt des LSFV.

Und den LSFV-Fischartenflyer “Schwarzmundgrundel” (PDF).

“Aber sie sieht halt nicht so lecker aus.” zitiert Die Welt Matthias Sommer von der Rheinfischereigenossenschaft NRW.
Sehen Mastputen lecker aus? Pangasius Welse?
Grundeln schmecken nach unseren Tests genauso gut wie der Leckerbissen Barsch!
Rezeptvorschlag gefällig? In diesem Sinne: guten Appetit!