28.01.2015

Grundeln II: Transportieren Schwarzmundgrundeln Aalparasiten?

Eine aktuelle Studie des Senckenberg Institutes legt den Verdacht nahe, dass Schwarzmundgrundeln in erheblichem Maße zur Verbreitung eines überaus schädlichen Aalparasiten (sog. Schwimmblasenwurm) beitragen können, der in den 1980er Jahren aus Asien nach Europa verschleppt worden ist. Die asiatischen Aalbestände sind gegen den Parasiten immun.

Laut der aktuellen Studie, ist der Schwimmblasenwurm in Europa ein wichtiger Faktor für den erheblichen Rückgang der Aalbestände. Dieser Spulwurm nistet sich im Körper seines Wirtsfisches in der Schwimmblase ein, verursacht Entzündungen, schwächt so den Aal ganz erheblich und das Schwimmen ist stark beeinträchtigt. Offenbar verenden viele Aale aufgrund der Entzündungen und des erhöhten Energiebedarfs auf dem Weg in die Sargassosee zu ihren Laichgründen. 50 – 90% des Aalbestandes sind nach Angabe der Wissenschaftler infiziert.

Sehr vereinfacht gesagt, durchlaufen die Würmer bis sie geschlechtsreif sind verschiedene Entwicklungsstadien in verschiedenen Zwischenwirten – einer davon ist jetzt auch die Schwarzmundgrundel. Das Immunsystem anderer Fische oder auch Ruderfußkrebse, die als Zwischenwirt fungieren können, tötet den Parasit ab. Schwarzmundgrundeln haben diese Immunabwehr nicht – die Parasiten überleben. Werden die Grundeln von Aalen gefressen, schlüpft die Larve, wächst zum ausgewachsenen Tier heran und schädigt den Aal.

Eine Pressemitteilung zu dieser hochinteressanten Studie finden Sie auf der website der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.