24.03.2015

Neue Erkenntnisse zur Grundel im Mittellandkanal

In ihrer Bachelorarbeit an der Leibniz Universität Hannover untersuchte Wiebke Matteikat in Kooperation mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover und dem Landessportfischerverband Niedersachsen e.V. zwei Schwarzmundgrundelpopulationen im Mittellandkanal bei Bramsche und Wunstorf.
In Bramsche wurde die Schwarzmundgrundel 2012 zum ersten Mal offiziell nachgewiesen (LSFV Pressemitteilung: Schwarzmundgrundel). Bei Wunstorf erfolgten Meldungen von Schwarzmundgrundelfängen in 2014.

Für die Studie wurden 208 Grundeln geangelt und in Bezug auf die Faktoren Geschlecht, Alter, Wachstum und Kondition untersucht. Die größte geangelte Grundel maß 13,4 cm und war ca. fünf Jahre alt.
Die Population in Wunstorf zeigte ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis, mehr ältere Individuen sowie ein tendenziell langsameres Wachstum und einen niedrigen Konditionsindex im Vergleich zur Grundelpopulation in Bramsche.

Diese Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass entgegen der ursprünglichen Annahme, die Grundelpopulation in Wunstorf länger im Mittellandkanal etabliert zu sein scheint als die Grundelpopulation bei Bramsche.

Wie sich der Grundelbestand weiterentwickelt und welche Auswirkungen die Grundel auf den heimischen Fischbestand ausübt, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen. Weitere Untersuchungen sind hierfür notwendig.

Die komplette Arbeit mit dem Titel:
Populationscharakteristika invasiver Arten am Beispiel der Schwarzmundgrundel (Neogobius melanostomus, Pallas 1814) im Mittellandkanal”

steht hier zum download bereit (PDF 1.7 MB).

Wir gratulieren Wiebke Matteikat zu Ihrer tollen Arbeit.