10.09.2013 |
Fische im Dümmer erfolgreich vor Kormoranen geschützt
Der Fischbestand im Dümmer ist stark gestört. Sowohl die Abundanzen als auch die Größenzusammensetzungen der Fische zeigen starke Überfischungserscheinungen. Als Hauptursache für den geringen und nachhaltig gestörten Fischbestand des Dümmers konnte erheblicher Kormoranfraß in den Herbst- und Wintermonaten ausgemacht werden. Zum Schutz der Fisch wurden erstmals drei Hafenanlagen des Dümmers von Dezember bis März komplett mit Netzen überspannt, um so den Fischen einen sicheren Rückzugsort anzubieten.
Begleitende Probebefischungen mit Reusen zeigten ein signifikant erhöhtes Fischaufkommen innerhalb der überspannten Hafenanlagen gegenüber ansonsten gleichen Kontrollhäfen. Das Ergebnis der Befischungen deutet darauf hin, dass die Fische des Dümmers die netzüberspannten Hafenanlagen aktiv aufsuchen, um so dem erhöhten Prädationsdruck durch Kormorane im Freiwasser zu entgehen.
Zwar konnte methodisch bedingt der direkte Einfluss der Netzabspannungen auf den Gesamtfischbestand im Dümmer nicht quantifiziert werden, aber die aktive Habitatwahl der Fische deutet an, dass insbesondere die im Dümmer fehlenden kleineren Fische, welche zudem bevorzugt vom Kormoran gefressen werden, die schützenden Netzabspannungen gut annehmen und somit über Monate vor dem Kormoran geschützt sind. Aus diesem Grund, und weil sich ein möglicher positiver Effekt auf den Gesamtfischbestand im Dümmer erst nach Jahren zeigen sollte, plädiert der Landessportfischerverband Niedersachsen e.V. für eine Fortführung der winterlichen Schutzmaßnahmen für die Dümmerfische.
Download des gesamten Endberichts:
Fischschutz vor Kormoranen am Dümmer_Endbericht
Pressemitteilung zum Endbericht:
Rettung für die Fische im Dümmer in Sicht?