03.08.2016

Nachgehakt: Was tun nach dem Fang eines besenderten Fisches?

2. August 2016

Aale, Störe, Zander, Hechte, Salmoniden – Wissenschaftler nutzen die so genannte Telemetrie, um Licht ins Dunkel der Fischgeheimnisse zu bringen, ihrer Wanderungen, Ernährungsgewohnheiten, Territorialität und saisonalen Aufenthaltsorte.

Bei der (Radio-)Telemetrie empfangen stationäre (z. B. an Bojen befestigte) oder mobile Empfangsgeräte (z. B. Telemetrie-Antenne in der Hand eines Biologen) Daten von Sendern / Radiotransmittern, die Lebewesen umgeschnallt, angeklebt oder auch implantiert wurden. Von Sendern für Insekten bis passend für einen Elefantenhals ist mittlerweile alles zu haben – und im Einsatz.

Ein Angler aus Niedersachsen hat jetzt im Strohauser Sieltief, einem Weserzufluss bei Stadland, LK Wesermarsch, einen 75 cm langen Aal gefangen – mit einem Radiotransmitter “im Gepäck”.

Nach Dutzenden mails und längerem Rätselraten wurde der Fisch zunächst anhand der Sendernummer einem Telemetrieprojekt in Schweden zugeordnet.
Aus Schweden!? Das war schwer nachvollziehbar.
Weitere emails mit Experten der Aal- und Fischmarkierungsszene folgten.
Dieser Tage meldete sich Dr. Maxim Teichert von der Universität Köln: Er hatte den Aal 2014 in der Mosel gefangen, im Rahmen eines Forschungsprojektes besendert und in der Diemel ausgesetzt, einem Weserzufluss in Hessen.

Wir bitten alle AnglerInnen sehr herzlich, uns über Fänge von Fischen mit Sendern zu informieren!
Die Daten solcher Fänge sind für Wissenschaftler von allergrößtem Wert und bei manchen Arten für die Biologen wie ein 6er im Lotto.

Welche Infos brauchen wir von Ihnen?
Darüber gibt ein PDF exemplarisch Aufschluss, das Sie hier herunterladen können.
Noch mehr Sendertypen und Markierungsmethoden können Sie in einem Beitrag von “Wanderfische ohne Grenzen” begutachten.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

2016 07 26 AalTransmitter MGulich

Fotos: Fänger – die Kombination aus “Knick in der Antenne” und Sendernummer brachte die Experten auf die richtige Spur