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Warum soll ich eine Fangmeldung ausfüllen?

Die Abgabe einer Fangmeldung ist ein zentraler Bestandteil eines nachhaltigen Fischereimangements. Sie liefert wichtige Informationen darüber, welche Fischarten, in welcher Anzahl und Größenverteilung in einem Gewässer vorkommen und entnommen werden. Weiterhin zeigt sie, wie hoch der Angeldruck an den Gewässern ist. Neben der reinen Entnahmemenge sammelt der AVN auch Daten zur Nutzungsintensität (Angeltage) um angelfischereiliche Einheitsfänge zu ermitteln (mehr dazu hier).

Nur auf dieser Datengrundlage können fischereiliche Managementmaßnahmen (entsprechend eines adaptiven Fischereimanagements) fundiert geplant,  umgesetzt und evaluiert werden.

Dazu gehören zum Beispiel:

1)  Mindestmaße und Entnahmefenster:
Fangdaten helfen, die Wirksamkeit von Mindestmaßen und Entnahmefenstern zu überprüfen. So kann festgestellt werden, ob sich Fischbestände innerhalb bestimmter Größenklassen stabilisieren und ob die Regelung zum Schutz großer, reproduktionsfähiger Individuen funktioniert.

2) Fischbesatz:
Fangmeldungen zeigen, welche Fischarten in welcher Dichte vorkommen und wo gegebenenfalls Defizite bestehen (z. B. aufgrund von fehlenden Laichmöglichkeiten). Auf dieser Grundlage können gezielte Besatzmaßnahmen durchgeführt werden – beispielsweise zur Stabilisierung schwächerer Jahrgänge oder zur Förderung gefährdeter Arten.

3) Fischbestandsentwicklung:
Langfristige Auswertungen der Fangmeldungen ermöglichen Aussagen über die Populationsdynamik einzelner Arten, über Veränderungen im Artenspektrum und über die Auswirkungen von Umweltfaktoren wie Temperatur,  Wassertrübung, Wasserqualität oder Wasserstandsschwankungen.

Darüber hinaus dienen Fangmeldungen auch der gesetzlichen Dokumentationspflicht und sind ein Nachweis für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung. Fangmeldungen tragen somit direkt dazu bei, dass Gewässer ökologisch im Gleichgewicht bleiben, fischereilich attraktiv bleiben und zukünftige Managemententscheidungen auf einer soliden, datenbasierten Grundlage getroffen werden können (nachhaltiges Fischereimanagement).

Quellen und weiterführende Literatur:

Arlinghaus, R., E.-M. Cyrus, E. Eschbach, M. Fujitani, D. Hühn, F. Johnston, T. Pagel, & C. Riepe, 2014. Hand in Hand für nachhaltigen Fischbesatz. Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Berlin. – hier zum Herunterladen

Arlinghaus, R., R. Müller, T. Rapp, & C. Wolter, 2017. Nachhaltiges Management von Angelgewässern: Ein Praxisleitfaden. Berlin. – hier zum Herunterladen