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Im August 2023 erstickten im Nordwesten Niedersachsens in fünf Landkreisen Hunderttausende Fische. Heute Abend um 18.00 Uhr und um 19.30 Uhr berichtet der NDR in Hallo Niedersachsen von der Bade. Der kleine Fluss war mit am stärksten betroffen: Auf knapp 10km sind Fische und Fischnährtiere quallvoll verendet. Der AVN hat dazu eine umfangreiche Analyse veröffentlicht.

Starkregenereignisse sorgten für wochenlang überstaute Niedermoorflächen, auf denen Hochleistungsgräser in der Sonne verrotteten.
Das Resultat: extreme Sauerstoffzehrungen und ein giftiger Cocktail, der in Dutzende Gräben, Ableiter und Flüsse gelangte. Innerhalb von Stunden und Tagen verendeten tonnenweise vor allem große Fische.
Die Sauerstoffwerte lagen zum Teil bei 0,000 mg/l!

Ganze Bestände einzelner Arten wurden so ausgelöscht, z.B. die Mühlkoppen in der Bade.
Ohnehin gefährdete Fische wir Lachs (100%) und Meerforelle (75%), Aal und Neunaugen (>95%) wurden im Oste-System massiv dezimiert.

Auch wenn einige Landkreise mit ihren bescheidenen Mitteln zu helfen versuchten, verantwortlich fühlte sich auf Seiten des Landes niemand.

Keine Minister vor Ort, keine statements von den Ministerien zum Tode Hunderttausender Wirbeltiere – offenbar hat die Aufarbeitung bei den Landesbehörden einen genausos geringen Stellenwert wie Fische und Wasserlebewesen an sich.

Dabei müssen dringend Lösungen her: Stringente Alarmpläne, klare Zuständigkeiten, Extensivierung von gewässernahen Flächen, ein angepasstes und flexibles Wasssermanagement für Schöpfwerke und Stauanlagen, eine Verstetigung des Monitorings in den Gewässern und einiges mehr.

Denn die Prognose der Klimawirkungsstudie für Niedersachsen zeigt: Starkregenereignisse werden im Nordwesten noch zunehmen.

Aktiv vor Ort neben einigen Freiwilligen Feuerwehren und dem THW, Kanuten und Anwohnern:
die Angler und der AVN.

Wir halten den Druck aufrecht geben die Hoffnung nicht auf, dass die Politik doch noch einlenkt und Interesse an Lösungen für zukünftige Ereignisse dieser Art zeigt.

Ein Dank an den NDR (Studio Lüneburg), der sich des Themas in mehreren Berichten angenommen hat.