
Besorgte Anwohner informierten am Mittwoch Nachmittag den AVN über „1.000 Fische“, die am Würmsee nach Luft schnappen würden.
Dass der kleine Waldsee zwischen Fuhrberg und Großburgwedel zumindest in Teilen trocken fällt, ist nicht ungewöhnlich. Bereits 2019 war der AVN zu einer Fischbergung gerufen worden. AVN-Verbandsbiologe Matthias Emmrich erinnert sich noch gut daran, dass das Team praktisch nichts mehr ausrichten konnte. Bis auf wenige Pfützen bestand der Seegrund nach einer langen Trockenperiode nur noch aus rissigem Sediment. Überall fanden er und ein Filmteam des NDR verendete Fische. Neben einigen Hechten überwiegend Weißfische wie Rotfeder und Rotauge.
Würmsee auf facebook und Instagram
Die aktuellen Bilder vom Würmsee in den Sozialen Medien ließen vermuten, dass wieder Tausende Fische qualvoll ersticken könnten. Deshalb nahm der AVN sofort nach den ersten Meldungen Kontakt zum Büro der Bürgermeisterin, Ortrud Wendt, und ihrem Team im Rathaus von Burgwedel auf.
Offenbar besteht für das Gewässer kein Fischereirecht und demzufolge auch keine Hegeverpflichtung für den Fischbestand im Würmsee. Die Stadt Burgwedel hat das Gewässer vor etwa 10 Jahren vom Realverband Kleinburgwedel gepachtet.
Rotfedern und Exoten
Heute war Florian Möllers vom AVN vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen.
Vor dem Steg am Westufer steht derzeit ein großer Schwarm aus überwiegend handlangen Rotfedern, die man direkt unter der Oberfläche sehr gut beobachten kann. Hier ist der Würmsee etwas tiefer. Trotzdem scheinen die Sauerstoffwerte sehr niedrig zu sein, aber noch nicht lebensbedrohlich. Das kann sich in den nächsten Tagen aufgrund der anhaltenden Trockenheit aber jederzeit verschlechtern.
Neben den Rotfedern gibt es im Würmsee offensichtlich ein stattliches Vorkommen von Sonnenbarschen (Lepomis gibbosus), einer Art, die auf der so genannten „Unionsliste“ invasiver Arten geführt wird – wir berichteten vor einigen Tagen darüber. Zusätzlich einige Goldfische oder Goldorfen oder Gold-Rotfedern, die offenbar von Aquarianern oder Gartenteichbesitzern im Würmsee ausgesetzt wurden. Auch die Sonnenbarsche müssen so in den See gelangt sein.
AVN-Team steht bereit für Fischbergung
Nach Rücksprache mit den AVN-Fischereibiologen wäre ein AVN-Team bereit, am kommenden Dienstag auszurücken und eine Fischbergung mittels Elektrofischerei vom Boot aus durchzuführen. Die gefangenen Fische könnten dann in gut belüfteten Transportbehältern zwischengehältert und anschließend in umliegende Gewässer wie den Mittellandkanal verbracht werden.
Wir bedanken uns herzlich bei den aufmerksamen Anwohner und Spaziergängern am Würmsee, die uns informiert haben und uns auch in den nächsten Tagen mit aktuellen Bildern und Videos versorgen wollen!
Sollte die Stadt Burgwedel für nächste Woche den AVN mit der Fischbergung im Würmsee beauftragen, werden wir euch über die Ergebnisse informieren.