
NDR | Hallo Niedersachsen, 01.09.2025. Urlaub am See, Fahrt über den Fluss, Baden im Teich – die meisten Menschen halten sich in Ferien und Freizeit gerne am Wasser auf. Aber sind Gewässer immer automatisch ein guter Lebens- und Erholungsraum für Tiere, Pflanzen und Menschen? „Auf keinen Fall“, betont AVN-Biologe Matthias Emmrich. In Niedersachsen sind es sehr häufig Angelvereine, die die Pflege von Bächen, Flüssen, Seen und Teichen vor Ort übernehmen. Matthias ist Lehrgangsleiter für einen Gewässerwartekurs, den der AVN zweimal jährlich anbietet. Ehrenamtlich engagierte Anglerinnen und Angler werden in dem fünftägigen Vollzeitlehrgang fit dafür gemacht, ihre Gewässer möglichst nachhaltig zu gestalten. Knapp 60 Absolventen werden jährlich in der „Schule am Wasser“ ausgebildet. So auch vom 25. – 29. August 2025. Wir freuen uns sehr, dass der NDR den Kurs besucht hat und am 01.09.2025 bei Hallo Niedersachsen zur besten Sendezeit um 19.30 Uhr einen dreieinhalbminütigen Beitrag ausstrahlte.
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Gewässerwarte: Im Einsatz für Gewässer und Fische
NDR | Hallo Niedersachsen, 01.09.2025, 19:30Uhr, 4 Minuten, verfügbar bis zum 01.09.2027
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Anglerinnen und Angler übernehmen ehrenamtlich Verantwortung für unsere Gewässer
Sie kommen aus dem Harz, der Heide oder aus Ostfriesland – zum Gewässerwartekurs in Hannover sind 27 Anglerinnen und Angler aus ganz Niedersachsen angereist. Und sie alle haben eine Gemeinsamkeit: Verantwortung übernehmen! Für ihren Angelverein zu Hause und für die Gewässer, die dieser bewirtschaftet. Denn was viele nicht wissen: Auch Wasserkörper und ihre Bewohner können sehr unterschiedlich entwickelt werden. Was wir als selbstverständlich ansehen –zum Beispiel, dass es Wege zu unserem Lieblingsteich gibt oder dass uns dort viele sogar sehr seltene Arten erfreuen –, ist häufig das Ergebnis unermüdlicher Einsätze der Gewässerinhaber oder -pächter. In Niedersachsen sind das oftmals Angelvereine. In den Kurs kommen sie mit Fragen wie: „Wir haben keine Pflanzen in unserem See. Wie kann ich da mehr Leben reinbringen?“, „Wie kann ich Fischbesatz planen und gefährdete Arten fördern?“ oder „Wie hängt was zusammen?“. Auf all das bietet das Intensivseminar Antworten. Vormittags mit Theorie auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, nachmittags mit praktischen Übungen am Wasser.
„Mal wieder die Schulbank drücken“
Ein Teilnehmer hat eine Wasserprobe dabei. Das heimische Vereinsgewässer ist umgekippt. Die Probe wird noch direkt im Kurs analysiert. Auch das lernen die Anglerinnen und Angler beim AVN. Andere wollen wissen, wie man die Interessen von Badegästen und Angelvereinen unter einen Hut bringen kann. Eine Frage, die auf offene Ohren stößt, denn auch die gesellschaftliche Bedeutung des Angelns mit allen positiven und polarisierenden Effekten wird in dem Kurs unter Einbezug aussagekräftiger Studienergebnisse behandelt. Ein Angler aus Gifhorn grinst und meint: „Ich musste mal wieder die Schulbank drücken und mein Wissen auffrischen.“ Ein Engagement, das Respekt verdient. Denn die meisten der Teilnehmenden stehen im Berufsleben und mussten sich für ihren Platz auf der Schulbank vom Dienst freistellen lassen.