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Neue Hoffnungsträger für Niedersachsens Gewässer – Anglerverband Niedersachsen bildet 26 Gewässerwarte aus

|Pressemitteilung, 12.05.2025| Nur drei Prozent der Fließgewässer in Niedersachsen befinden sich aktuell in einem guten ökologischen Zustand. Renaturierungsmaßnahmen des Landes verlaufen langsam, Umweltverbände fordern mehr. Doch gibt es spannende Akteure, die in der Debatte oft vergessen werden, obwohl sie viel tun: Angelvereine. Als Pächter oder Inhaber von Fließgewässerabschnitten, Seen und Teichen sind sie in Niedersachsen zentrale Gewässerpfleger. Beim Anglerverband Niedersachsen (AVN) werden jährlich rund 60 Gewässerwarte dafür ausgebildet, in ihrem Angelverein das Gewässer- und Fischbestandsmanagement nachhaltig zu gestalten. So auch im diesjährigen ersten Kurs vom 5. bis 9. Mai 2025. Viele der Teilnehmer haben bereits eigene Lebensraumverbesserungen an ihren Bächen, Flüssen und Baggerseen vorgenommen oder engagieren sich im Fischartenschutz. Einige erhielten bereits Umweltpreise. Dennoch ist der Wissensdurst ungebremst.

Sie sind aktiv an den Flüssen Oste, Lachte, Ilmenau, Ilau, Aller, Ise, Seeve, Este, Ruhme, Leine, Bade, Innerste, Aue, Wümme, Nette, Schunter, Örtze, Wietze – hinzu kommen zahlreiche Bäche, Kanäle, Baggerseen und Vereinsteiche: Die 26 Teilnehmer des aktuellen Gewässerwartelehrgangs beim AVN zeigen eindrücklich, wie stark Angelvereine die niedersächsische Gewässerkulisse mitgestalten. Dabei ist es unerheblich, ob die Absolventen der fünftägigen Ganztagsfortbildung aus großen Vereinen mit 10.000 Mitgliedern und 85 Kilometer langen Fließgewässerabschnitten kommen oder aus kleinen Vereinigungen mit 25 Mitgliedern und zwei Vereinsteichen. Sie alle sind – um es mit den Worten eines angehenden Gewässerwarts zu sagen – „informationshungrig“. Der Intensivkurs bietet Antworten auf viele Fragen, die die aktiven Angler und Gewässergestalter mitbringen: Wissen zu Fischkrankheiten, Fischsterben und Alternativen zum Fischbesatz stehen dabei ebenso auf dem Lehrplan wie naturnahe Fließgewässergestaltung, Gewässersanierungen, biologische Gewässeruntersuchungen, chemisch-physikalische Analysen oder der Einfluss von Anglern auf Gewässer.

Während vormittags die Theorie nach neuesten wissenschaftlichen Standards gebüffelt wird, stehen am Nachmittag Exkursionen mit vielen praktischen Übungen auf dem Programm. Ein Teilnehmer aus dem Raum Stade findet das positiv: „Auf diese Weise fühle ich mich fit für diese verantwortungsvolle Aufgabe und weiß, welche Experten ich beim AVN bei Fragen ansprechen kann“, erklärt der Ehrenamtliche. Ein anderer Teilnehmer schmunzelt. In seinem Verein gebe es das Motto: „Haben wir immer schon so gemacht.“ Er sei froh, nun Ideen bekommen zu haben, welche anderen Ansätze man auch mal ausprobieren könne – zum Wohle von Fischen, Anglern und Natur.

Der nächste Lehrgang findet im August 2025 statt. Die Plätze sind bereits ausgebucht. Denn das Interesse der Anglerschaft ist immens. Niedersachsen ist mit Blick auf den Zustand seiner Fließgewässer im nationalen Vergleich Schlusslicht. Aber diese ehrenamtlichen „Gewässerversteher“ geben Grund zur Hoffnung.

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© Anglerverband Niedersachsen e.V.