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Fischsterben im Landkreis Rotenburg

Fluss Bade schon wieder massiv betroffen
Oste ebenfalls mit extrem schlechten Sauerstoffwerten

Der ASV Badenstedt-Bademühlen alarmierte am Montag Abend, 14.08., Ralf Gerken, Naturschutzexperte beim AVN. Grund waren Beobachtungen von sterbenden Fischen in ihrem Vereinsgewässer, der Bade, einem Nebenfluss der Oste.

Seither ist Ralf unterwegs im Gebiet mit Gewässerwart Ralf Behrens und Vorsitzendem Hans-Peter Wennholz. Gemeinsam haben sie ein enges Netzwerk von Messpunkten zusammengetragen und Proben aus der Bade und zahlreichen zuführenden Gräben an den Landkreis zur Untersuchung geschickt.

Sie dokumentieren ein massives Fischssterben, auf dessen Anfänge die Angler die zuständigen Behörden bereits am 11. August aufmerksam gemacht hatten. Der AVN arbeitet jetzt mit den Behörden vor Ort an der Schadensaufnahme und -bewertung.

Überall notatmende Fische, viele Fischleichen in der dunklen Brühe am Gewässergrund gar nicht zu entdecken, Berichte über Aale, die aus Atemnot aus dem Wasser auf umliegende Wiesen flüchteten…

Die Ergebnisse der Unterschungen der Angler sind fatal. Das komplette Ausmaß und ein Ende des Fischsterbens ist noch nicht absehbar.

Mittlerweile berichteten auch t-online und focus und andere große Medien über verendete Fische im Nachbar-Landkreis Osterholz. Betroffen sind hier die Hamme und ihre Nebengewässer. Die Ursachen und Symptome sind offenbar vergleichbar.

Sauerstoffwerte nahe 0 mg/l führten in der Bade und umliegenden Gräben zum Ersticken von Tausenden von Fischen
Ursache für diese Extremwerte sind vermutlich die hohen Niederschläge in der Region im Juli von über 250 mm / m2. Wasser, das danach tagelang auf den Niedermoorflächen im Landkreis Osterholz stand, hat wohl derart hohe Nährstoffmengen in die Gewässer gespült, dass es zu einer nahezu kompletten Sauerstoffzehrung kam.
Bach- und Meerforellen, Bitterlinge, Groppen, Stichlinge, Fried- und Raubfische, vermutlich auch Großmuscheln und endlos viele Kleintiere – alle Organismengruppen sind betroffen.

Besonders tragisch: Die Bade war vor gut zehn Jahren schon einmal von einem massiven Fischsterben betroffen. Im April 2012 gelangten über einen Güllebehälter 200qm Gülle in die Bade – ein massives Fischsterben war die Folge.
Auch damals waren Hans-Peter Wennholz und Ralf Behrens als erste vor Ort.
Der Verein ging nach dem Unfall in die Offensive, wertete die Bade strukturell erheblich auf, baute Totholz und Kies im Gewässer ein. Der Fischbestand erholte sich und entwickelte sich besser als zuvor. Ralf Gerken attestierte dem Gewässer einen ausgezeichneten Bachforellenbestand, selbst Groppen hatten sich vermehrt.

Heute ist Ralf Gerken an der Oste unterwegs, um sich ein Bild über das Ausmaß der Gefährdung dort zu machen.
Wir hoffen das beste und halten Euch auf dem Laufenden.

Aktuell: 13.45 Nachricht von Ralf Gerken von der Oste: Im Bereich Sittensen ebenfalls extrem schlechte Sauerstoffsättigung!